Allianz Stadion Rapid Wien
Jahrhundertprojekt in Wien Hütteldorf
Architekt: ARC Architektur Concept Pfaffhausen & Staudte Jahr: 2016 Bildrechte: SK Rapid, Luftaufnahme Sony Hinweis in eigener Sache! Geschätzte Leserin! Geschätzter Leser! Sie finden in der Folge den adaptierten Artikel zum Allianz Stadion des SK Rapid Wien. Adaptiert deshalb, da in der gedruckten Version der Fehlerteufel zugeschlagen hat. Unter „Zahlen Daten Fakten“ steht auf Seite 195 der Printausgabe die Bezeichnung „Generali Arena“ zu lesen. Richtig heißt es jedoch „Allianz Stadion“. Da die gesamte Auflage bereits gedruckt war, als der Fehler auffiel, konnte er auch nicht mehr behoben werden. Wir bedauern diesen Fehler und ersuchen Sie, ihn zu entschuldigen. Allianz Stadion mit über 10.000 Fertigbetonteilen in Rekordzeit fertig Termin- und kostengetreu geht das Neubau-Projekt Allianz Stadion des SK Rapid Wien quasi in die Rapid-Viertelstunde, sprich in seine finale Phase. Wenn am 16. Juli 2016 das Star-Ensemble von Chelsea London gegen die Grün-Weißen aus der Bundeshauptstadt das Eröffnungsspiel bestreiten werden, liegt eine sehr intensive Planungs- und Bauzeit hinter dem Projektteam. Diesem gehören neben Spitzenrepräsentanten des österreichischen Rekordmeisters Rapid (Dr. Claus Binz, DI Marco Eichen vom Institut für Sportstättenberatung, Ing. Peter Fleissner, GF der Firma Building Development Network und „Ur-Rapidler“ Harry Gartler, Prokurist der SK Rapid Sportstättenbetrieb GmbH) vor allem der Architekt und deklarierte Fußballfan Guido Pfaffhausen sowie Projektleiter und Rapid-Fan Roman Hornischer vom Totalunternehmer STRABAG an. Was vor rund zwei Jahren mit dem spektakulären, medienwirksam zelebrierten und für viele Rapid-Fans tränenreichen Abriss des Hanappi-Stadions („Sankt Hanappi“) begann, findet im Sommer 2016 einen erfolgreichen Abschluss. Insgesamt betrug das Budget für den Bau und die gesamte Neuausstattung der umfangreichen Einrichtungen rund 53 Millionen Euro. Es wird, soviel traut sich der Geschäftsführer des SK Rapid, Christoph Peschek, schon Monate vor der Fertigstellung prognostizieren, genauso wie der ebenfalls ehrgeizige Terminplan, penibel eingehalten werden können. Fertigteile aus Sichtbeton Ein Schlüssel zum Erfolg liegt im Einsatz der laut Hornischer exakt 10.880 Fertigteile aus hochwertigem Sichtbeton, deren Anlieferung und Montage einerseits eine logistische Herausforderung darstellten, die mit einer wahren Meisterleistung bewältigt werden konnte, andererseits einen raschen Baufortschritt gewährleisteten. Und das in einer Top-Qualität, die erst hoch genug einzuschätzen sein wird, wenn die Fans regelmäßig ins Stadion strömen und mit der perfekt glatten, haptisch angenehmen Oberfläche des Sichtbetons in Berührung kommen werden. Als Herzstücke können hier die in Summe 48 Hauptstützen hervorgehoben werden, die mit einem Gewicht von jeweils rund 48 Tonnen zu Buche schlagen und quasi das Skelett des Stadions darstellen. Rohbau nach neun Monaten fertig Nachdem im November 2015 nach nur neunmonatiger Bauzeit der Rohbau fertiggestellt war, ging es an die nicht minder intensive Ausbauphase. Diese begann mit der Anlieferung und Montage der durchaus komplexen Dachkonstruktion aus hochwertigem Stahl. Diese soll nicht nur die Fans vor wetterbedingten Widrigkeiten schützen, sondern auch die technisch auf dem letzten Stand befindliche Flutlichtanlage tragen. Für die Anrainer im 14. Bezirk bedeutet das weniger Belastung durch das grelle Flutlicht als früher. Die Anrainer östlich des Allianz Stadions profitieren im Vergleich zu früheren Zeiten auch durch die um 90 Grad gedrehte Positionierung des Baus, der im genannten Bereich dadurch mehr Abstand zu seinen unmittelbaren Nachbarn aufweist. Die maximale Höhe der einrangig konzipierten Sportstätte beträgt 20 Meter. Der Stadion-Ausbau umfasst natürlich auch die Ränge, auf denen mehr als 24.000 Sitze montiert wurden. Sitze, die im übrigen einzeln in den Boden versenkt werden können, um eine Stehplatzfläche zu erhalten, die dann gut und gern 28.000 Zuschauern Platz bietet. Hunderte Meter Geländer, die die Ränge in einzelne Sektoren trennen, galt es ebenfalls zu montieren. Diese arbeitsintensiven Tätigkeiten wurden von rund 240 Arbeitern, die zeitgleich auf der Baustelle im Einsatz standen, verrichtet. Weitere wichtige Bereiche, die in den letzten Monaten zügig fertiggestellt wurden, betreffen die sogenannten Promenaden sowie den Kabinen- und den Businesstrakt. Vor der Eröffnung In Summe sind dort die meisten Service-einrichtungen untergebracht, die ein modernes Stadion seinen Besuchern heutzutage anzubieten hat: Kioske mit unterschiedlichsten Sortiments, Gastro-Buffets, Restaurants, Foyers und Entrees, Event- und Meeting-Locations – und nicht zu vergessen die jeweils dazugehörigen Sanitäranlagen. All die genannten Facilities müssen natürlich nach Fertigstellung der technischen Ausrüstungsarbeiten, dazu zählen Leitungsinstallationen, Verkabelungen, Boden- und Wandverfliesungen, Trockenbau etc., unter Berücksichtigung der Klub-CI des SK Rapid Wien eingerichtet werden. Die markante Röhre mit dem 20 Meter hohen Rapid-Logo – „ein Hochhaus im Liegen“, wie viele scherzhalber meinen – und die in unterschiedlichen Grüntönen schimmernde Außenhaut aus Makrolon vermitteln jedenfalls bereits ein kribbelndes „Eröffnungs-Feeling“. Heiliger Rasen des Allianz Stadions Ist all das erledigt, kann man eines noch immer nicht: Kicken. Denn dazu bedarf es eines Spielfelds, das in einem neuen Stadion ebenfalls erst implementiert werden muss. Mitte Februar 2016 begann der technische Aufbau der riesigen Fläche. Dieser beinhaltet Frostschutzmaßnahmen genauso wie die Versorgung des „heiligen Rasens“ mit Wasser aus unterirdisch installierten Zisternen. Der Rasen selbst wurde im Mai angeliefert und fachmännisch verlegt. Während sich das aus Ungarn stammende Grün der österreichischen Firma Marchfeldrasen GmbH nun in Ruhe erholen und auf seine – hoffentlich großen – künftigen Aufgaben vorbereiten kann, geht es im Rest des Komplexes des Allianz Stadions noch wie vor zur Sache: Fine-Tuning ist angesagt, ehe am 16. Juli eine neue Stadion-Ära in Wien angepfiffen werden kann.Fakten
Adresse
Gerhard-Hanappi-Platz 1
A-1140 Wien
Fläche
28.000 Stehplätze
24.000 Sitzplätze
Betonfertigteile: 10.880
Hauptsäulen: 48 à 45 t
Fundamentbeton: 5.500 m3
Architektur
ARC Architektur Concept Pfaffhausen & Staudte
Chronologie
Planungs-/Baubeginn: 2014
Spatenstich: 12. Februar 2015
Fertigstellung: Juni 2016