Stafa Tower Vienna

Refurbishment für Traditionskaufhaus

Architekt: BEHF corporate architects Jahr: 2015 Bildrechte: BEHF ARCHITECTS, Sauritschnig Metallbau GmbH Nach wechselhafter Geschichte startet Stafa Tower Vienna neu durch … … und diesmal mit mehr Nachhaltigkeit als zuvor. Sichtbares Zeichen dafür ist nicht nur die spektakuläre Fassade und der nicht minder glänzende Innenraum des geschichtsträchtigen Rundbaus, sondern auch ein Nachhaltigkeitszertifikat, das dem Stafa Tower Vienna „Leadership in Energy and Environmental Design“ – kurz LEED – attestiert. Das ist für ein 105 Jahre altes Gebäude alles andere als selbstverständlich, nach einem grundlegenden Refurbishment nach Plänen des Wiener Architekturbüros BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH jedoch seit Oktober 2015 Realität. Zu verdanken ist das dem Eigentümer, der MH 120 Immobilienanlage GmbH, der das Gebäude vor vier Jahren erworben und mit einer Investitionssumme von mehr als 30 Millionen Euro einer Revitalisierung samt umfassender Ökologisierung zugeführt hat. Im wesentlichen sechs Punkte waren ausschlaggebend dafür, dass der Stafa Tower Vienna nun als LEED-zertifiziertes Green Building bezeichnet werden will: • Nachhaltige Standortqualität • Effizientes Trinkwassermanagement • Optimierter Energieverbrauch • der nachhaltige und ressourcenschonende • Umgang mit (natürlichen) Materialien • der Einsatz von Gesundheit, Behaglichkeit • und Nutzerzufriedenheit fördernden • Oberflächenbeschichtungen und • Bindemitteln, sowie • diverse innovative Maßnahmen, wie z. B. die • weit überdurchschnittliche Frischluftzufuhr Glas und Nirostablech Dem Konzept von BEHF folgend, wurde das Gebäude einem urbanen Facelifting unterzogen. Seither präsentiert sich das markante Bauwerk als stylishes City-Hotel und attraktive Shopping Location. Dazu trägt rein optisch schon die Fassade bei. Der dunkel verputzten und mit Glimmereffektbeschichtung versehenen WDVS-Außenhaut setzten die Architekten blau verspiegelte, rahmenlose Glasplatten vor. Ausgespart wurden lediglich die neun originalen Relieftafeln des Wiener Bildhauers Anton Hanak, die mit ihren terracottafarbigen Motiven ein interessantes und spannendes Pendant zur futuristisch anmutenden Glitzerfassade darstellen. Ein seltener Glücksfall, zumal die Kunstwerke angeblich nicht unter Denkmalschutz stehen. Sehr speziell wurde auch das Innere des Gebäudes gestaltet. Weitestgehend ausgeschlachtet, verfügt es nun über einen spektakulären, atriumgleichen Innenhof. Dieser ist unter anderem mit punktgehaltenen Prallscheiben, gebogenen, hinterlüfteten und teils eingefärbten Fassadenelementen aus Nirostablech verkleidet. Dadurch wird das hauptsächlich durch die großzügig dimensionierte Öffnung in der Aluminium/Stahl/Glasdachkonstruktion eindringende Tageslicht reflektiert und Stockwerk für Stockwerk energiesparend beleuchtet. Apropos Dach: Um den im urbanen Bereich häufig auftretenden Wärmeinseln entgegenzuwirken, wurden für die Oberflächengestaltung des Dachs helle und reflektierende Materialien, kombiniert mit einer ebenfalls kühlend wirkenden Dachbegrünung, eingesetzt. Hotel-, Gastronomie-, Retailflächen Der neunstöckige Rundbau beherbergt seit seiner Wiedereröffnung in den unteren drei Geschoßen Handelsflächen, während die oberen sechs Etagen vom urbanen Design-Hotel „Ruby Marie“ mit 186 Zimmern und diversen gastronomischen Einrichtungen, wie beispielsweise Rooftop-Terrace & Bar, Chill-Out-Area, Bio-Frühstücksbuffet und dergleichen mehr, genutzt werden. Das Ruby Marie konnte sich in kurzer Zeit als Treffpunkt in der kreativen Szene des 7. Wiener Gemeindebezirks etablieren. Eventflächen für Vernissagen, Pop-up-Stores und spontane Guitar-Jams tragen das ihre zu einer entspannten City-Location bei. Als Einkaufszentrum bestehen bleiben somit lediglich die unteren Stockwerke und auch diese nur mit einer beschränkten Anzahl an Mietern. Dazu gehören zum Beispiel Betten Reiter, ein Ausstattungsfachgeschäft, das auf 2.100 m2 Fläche über drei Etagen seinen neuen Wiener Flagship-Store eingerichtet hat, und die italienische Modekette Terranova, die im neuen Stafa Tower Vienna erstmals mit einem Standort in Österreich auf dem Markt vertreten ist. Die Beschränkung auf wenige Mieter ist gewollt und soll gemeinsam mit der architektonischen Umgestaltung ein Defizit beseitigen, das für die lange Zeit eher bescheidene Performance des früheren La Stafa verantwortlich gemacht wird: „Als Einkaufszentrum hat La Stafa nie richtig funktioniert. Es soll keine willkürliche Shopping Mall entstehen, sondern die Convenience für den Kunden in den Mittelpunkt gestellt werden“, betont Armin Ebner von BEHF.

Fakten

Adresse

Mariahilfer Straße 120

A-1070 Wien

Fläche

vermietbare Fläche: 13.000 m2

Hotelzimmer: 186

Architektur

BEHF corporate architects

Chronologie

Planungsbeginn Umbau: 2013

Beginn Umbau: 2014

Fertigstellung: 10 / 2015

Projektpartner

Terminal Inzersdorf
AUSTRIA CAMPUS