KH Oberwart
Neues Schwerpunktspital im Südburgenland
Architekt: ARGE Ederer Haghirian Architekten ZT-GmbH, Generalplan GmbH, Graz
Bauherr: Burgenländische Krankenanstalten-Ges.m.b.H. (KRAGES)
Gründungs- und Tiefbauarbeiten haben bereits begonnen.
Der Spatenstich ist erfolgt, die Ausschreibungen für die Errichtung des neuen Oberwarter Krankenhauses laufen, ebenso die Vorbereitungs-, Fundierungs- und sonstigen Tiefbauarbeiten. In Summe investiert das Land Burgenland in den Neubau dieses südburgenländischen Schwerpunktkrankenhauses bis zu 235 Millionen Euro. Das Leistungsangebot wird im neuen Haus im Vergleich zum alten Spital umfassend modernisiert und erweitert. Dazu zählen vor allem erstmals eine Herzkatheter-Station für das Südburgenland, die neueste Ausstattung in der Radiologie oder in der Dialyse sowie sieben OP-Säle. Die Pläne für das neue Krankenhaus in Oberwart stammen von Ederer Haghirian Architekten, die mit der Grazer Generalplan GmbH eine ARGE bilden. Die Sieger des bereits 2015 ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs über ihren Entwurf: „Grundmuster der Bebauung sind einfache, gleichmäßig verschwenkte Baukörper, die untereinander und mit dem Freiraum verwoben sind. Trotz einfachster orthogonaler Grundstruktur entstehen dadurch fließende Außen- und Innenräume, die klar gegliedert sind, sich immer am menschlichen Maßstab orientieren und damit Geborgenheit vermitteln. Lange Gang- und Zimmerfluchten werden vermieden, gleichzeitig wurde auf Übersichtlichkeit Wert gelegt. Die durch diese Strukturierung entstehenden Höfe sind zwischen 6 und 20 m breit. Beim höchsten Bauteil wird der Hof im obersten Geschoß durch eine Rückstaffelung vergrößert und damit die Belichtung der Erdgeschoßflächen verbessert. Geringe Raumtiefe zu den Innenhöfen hin, die Anordnung von Räumen, die kein oder bedingt Tageslicht benötigen, an den Schmalseiten und die geringe Baukörpertiefe stellen eine optimale natürliche Belichtung sicher. Die Magistrale ist die Schlagader eines Krankenhauses. Die Adaptierung in Bezug auf die gegenwärtigen Anforderungen sind das Rückgrat und das zentrale Element des Entwurfs. Parallel zur Dornburggasse angelegt, verbindet und erschließt sie alle Funktionseinheiten. Das additive System lässt in der Planung und für spätere Adaptierungen Erweiterungen und Ergänzungen zu. Das Gebäude wird von Nordwesten über die Dornburggasse erschlossen. Für die Rettungs- fahrzeuge wird eine neue Straße – parallel zur Dornburggasse auf Höhe der bestehenden Rettungsstation – geschaffen. Diese ermöglicht die Entkoppelung der Notfall- und Liegendtransporte von den übrigen Verkehrsströmen. Die Brüstungsbänder der Fassade nehmen in ihrer Höhe von Geschoß zu Geschoß zu. Der so variierte Glasanteil reagiert auf den nach oben hin zunehmenden Lichteinfall. Der Neubau wird hier auf seine rein tektonische Struktur reduziert und wächst gleichsam aus dem flach geneigten Hang. Ein Flügel wird auf ein Vordach reduziert und lässt eine großzügige Eingangssituation entstehen. ...
Verteilung der Funktionen
Wo werden im neuen Krankenhaus Oberwart welche Funktionen und Stationen zu finden sein? Auch davon haben sich die Architekten und Experten klare Vorstellungen: • Im Kellergeschoß finden Haustechnik, Küche, Umkleideräume, Pathologie, Labor und Lager Platz; • Im Erdgeschoß befinden sich neben dem Haupteingang auch noch die zentrale Aufnahmestelle und die Erstversorgung; • Das 1. Obergeschoß beherbergt die Operationssäle, eine Überwachungsstation, die Geburtshilfe und Kreissäle sowie Kinderstation, Verwaltungsräume und Speisesaal; • Obergeschoß 2 und 3 sind Bettenstationen für die diversen Fachbereiche, wie Orthopädie, Chirurgie, Urologie, HNO, Innere Medizin, Neurologie, Onkologie, Kardiologie, Palliativmedizin und Intensivstation.
Intensive Bauphase
Wenn demnächst die intensive Bauphase beginnt, werden bis zu 350 Personen gleichzeitig auf der Baustelle tätig sein. Fünf Turmdrehkräne werden weithin sichtbar ihre Lasten hin und her transportieren. Um nur eine von vielen beeindruckenden Zahlen zu nennen: Im Bereich der Baustelle müssen ca. 1.000 km Kabel verlegt werden.
Fakten
A-7500 Oberwart Dornburggasse
Grundstück: 44.800 m2
bebaute Fläche: 16.000 m2
BGF: ca.50.800 m2
umbauter Raum: 230.000 m3
Geschoße: 2 UG, EG, 3 OG
Länge Magistrale: 200 m
Fläche Magistrale: 3.600 m2
Betten: ca. 320
OP-Säle: 7
Lifte: 8
ARGE Ederer Haghirian Architekten ZT-GmbH
Generalplan GmbH, Graz
Neubau-Beschluss: 02 / 2014
Wettbewerb: 02 / 2015
Baubeginn: 06 / 2020
Fertigstellung: 2023
Inbetriebnahme: 2024